Dienstag, 11. August 2009

Heimat

Ich bin wieder zuhause in Kiel. Nach gut elf Monaten (neun in Pakistan, zwei in Indien) in der Ferne bin ich wieder in meiner Heimatstadt und das genieße ich sehr!

Freitag, 10. Juli 2009

Manali - etwas mehr als ein Vorposten fuer den Sprung nach Ladakh

Moin,
Mir gehts gut. Wir sind von Dharamsala/McLeod Ganj nach Manali gelangt. 11 Std. Busfahrt... den Deluxe-Bus fuer "einige Rupies mehr" hatten wir uns stolz verkniffen... mal sehen, ob das auf der Rueckfahrt auch noch so ist.
Nun, Manali, bzw. das gemuetlichere kleine Geschwisterchen Vashisht, etwas bergan, ist der Ort, von dem Kleinbusse und Share-Jeeps den 17 Std.-Trip nach Ladakh auf sich nehmen. Hier harren wir aus, geniessen wieder die gemuetlichen Kaffees, die heissen Thermalquellen innerhalb eines Hindutempels. Tja, und ich ueberlege, ob ich wohl Eva morgen beim Paragliden zusehen oder lieber ein Massagestudio aufsuchen moechte... der lange Ruecken muss ja gepflegt werden hin und wieder.
In zwei, drei Tagen gehts hoch nach Leh, der Hauptstadt von Ladakh. Das sind noch einmal 1500m oben drauf auf die gut 2000m auf denen wir jetzt schon sind. Dieser Teil Indiens ist nur im Sommer zu erreichen, weil zu jeder anderen Jahreszeit die Paesse zugeschneit sind. Aber ebendann ist er auch am attraktivsten, weil sie durch Himalayagebirgsketten geschuetzt nicht von Monsun und Hitze heimgesucht wird wie der Rest Indiens.
Ich hoffe ihr seid wohlauf und aufgeweckt^^... ich ueberlege derzeit einen Vorttrag vorzubereiten ueber meine Zeit in Pakistan, den ich dann, na, mindestens vor Freunden und Verwandten halten kann... ich komme spontan manchmal nicht so recht ins Erzaehlen. Na, man wird sehen... habts gut! Haende voll herzhafter Gruesse,

Rasmus



Raeucherstaebchen im improvisierten
Staender und Postkarte vor Fensterspeigelung.


Eva und Wasserfall


...von Nahem


Abendstimmung auf einer Dachterasse

Donnerstag, 2. Juli 2009

Nach dem nordostindischen nun der nordwestindische Zipfel: Amritsar, Dharamsala, Ladakh

Ich hab ruebergemacht, von Nordostindien nach Nordwestindien. In Amritsar, nahe der pakistanisch-indischen Grenze habe ich mich mit Eva getroffen. Zum ersten mal habe ich den goldenen Tempel, das Herzstueck der Sikh-Religion mit eigenen Augen sehen koennen... ansonsten war es sehr heiss in Amritsar und der riesige Pool, der den goldenen Tempel umschliesst ist leider den Sikhs vorbehalten.
Wir haben also das Weite bzw. die Kuehle Bergluft gesucht und sind nach McLeod Ganj, dem Sitz des Dalai Lamas, nahe Dharamsala gereist. Am Montag hat der Dalai Lama Geburtstag, gibt wohl ne kleine Versammlung oder auch ne grosse.
Bin wohlauf und guter Dinge... mache auch einen kleinen Einfuehrungskurs in die tibetische Schrift und bin ziemlich erfuellt damit und ueberhaupt.
Soweit, liebe Gruesse,

Rasmus


Kleine Wanderung ausserhalb von McLeod


Eine lieber Bekannter: Vinny, seit gut
eineinhalb Jahrzehnten in Indien wohnhaft.


Coole Show, tibetische Kultur in Indien...


Erste Schreibresultate in tibetischer Schrift.


Mein Rasieraparat war bereits nach einigen Monaten
Pakistan unbrauchbar. Macht nichts, ich mag den
regelmaessigen Barbierbesuch.


"...Eure Heiligkeit..."


Affen, ueberall zu finden...


Ehrlich zum Reinbeissen, das satte Gruen hier.

Dienstag, 23. Juni 2009

18.06.09, Rumtek - Simtang

Eieiei, ich komm wieder mit dem Schreiben nicht nach und werd die Bilder daher fuer sich sprechen lassen... wenn schon im vorangegangen Gedicht, so sehr von Stille die Rede war^^. Liebe Gruesse!





















* * *

Samstag, 20. Juni 2009

Rumtek, 16.06.09 - vor dem Wandern






Allein mit sich

Allein sein wie ein Taucher im Meer,
Nur Stille hier, allein mein Herz hoere ich schlagen.
Uebers Wunder dieser Tiefenwelt hoert man mich keine Worte sagen -
Die Stille singt ein reines Lied...

* * *

Allein sein wie der Klett'rer in den Bergen,
Der Wehmut trotzen, Weite fuehlen.
Der Blick ins Tal allein will meine Sehnsucht kuehlen.
Ich koennt's nicht sagen, ob man alles, was man je gesucht hier findet,
Ob alle Sehnsucht in der Hoehenwelt verschwindet?
Ein Raetsel, das zu loesen sich nicht lohnt...

* * *

Ein Wanderer bin ich, der liebet die Tiefe des Meeres,
Einer, der in der Astgabel der Baumeskrone das Leben vielleicht verschliefe,
Waeren Berge nicht, dies zu erklimmen gaelte, wie manches Ziel, ein heres
Und all die Freunde und das Leben, das mich riefe.

Rasmus





Freitag, 19. Juni 2009

Von Darjeeling bis Rumtek

Freunde, ich haenge mit den Berichten ein wenig hinterher. Irgendwie schaffe ich es gerade nicht, meinem literarischen Anspruch an dieser Stelle gerecht zu werden. Da die aktuellen Ereignisse mir mehr bedeuten als der bisherige Verlauf der Reise, den ich Stueck fuer Stueck hier nachtraeglich zu beschreiben versuche, will ich in meinem Bericht durch einen kleinen Zwischensprint nun bis zu meiner Gegenwart vorstossen, dann lest ihr wieder, was ganz kuerzlich geschah.
In Darjeeling also, hab ich grossartige, erholsame Tage verbracht (neun insgesamt). Mit Flo, einem deutschen, der im selben Hotel wohnte wie ich, war ich zwei, drei mal gemuetlich unterwegs. Wir haben auch das "Happy Valley Tea Estate" besucht, das fuer das Nobelkaufhaus "Harrods" feinsten Darjeelingtee produziert, sind den Teepflueckerinnen begegnet und ihnen, Flos Initiative sei Dank, auch in ihr Dorf gefolgt, wo wir eine Einladung zum Tee genossen haben. Auf dem Rueckweg durch die ueber und ueber mit Tee bepflanzten Berge haben uns Darjeeling-typisch die Wolken eingefangen... die Sichweite geht dann innerhalb von zwanzig Sekunden auf ca 15m zurueck.
Fein war der Besuch in "Joeys Pub", Treffpunkt westlicher Reisender in Darjeeling, wo ich mich fabelhaft mit zwei Amerikanern ueber allerlei Interessantes unterhalten habe... Bush, Obama, Ralf Nader, "Urlaub vom Urlaub" und mehr.
Weniger denkwuerdig als erwartet war der Genuss meines ersten Bieres nach zehn Monaten Abstinenz einige Tage zuvor. Mag sein, dass es am Bier lag... "Dansberg Blue" indische Marke - nie gehoert zuvor...^^
Nach Darjeeling gings dann nach Kalimpong, zwei Autostunden nordoestlich von Darjeeling. Ein feines Hotel, eine Kirche im Gewand eines buddhistischen Tempels und die Einladung eines alten Mannes, der waehrend des Gespraeches ploetzlich in Traenen ausbrach, mehr gibt es nach der gaengigen Defintion des Begriffes "spektakulaer" nicht zu berichten...
Tja, dann wurde es langsam interessanter... ich habe mich aufgemacht nach Norden gen Rumtek. Ein Dorf, dessen Kern quasi ein buddhitischer Klosterkomplex ist... interessante Atmosphaere, schoenes Gasthaus, aber irgendetwas fehlte noch immer... einige Tage hab ich diese Frage mehr oder weniger bewusst hin und her gewaelzt... bis mir auf einmal die Erkenntnis kam... was fehlt mir noch zum Glueck? Na klar, ich muss wandern! Nach drei Naechten in Rumtek war der Entschluss geboren: Am naechsten Tag geht es per pedes weiter in Richtung Darjeeling... ich ueberlegte, vier Tage zu laufen und zu sehen, wie weit ich kommen wuerde. Dazu spaeter mehr, liebe Gruesse,

Rasmus


Auf dem Balkon des Sangay Gasthauses in Rumtek

Mittwoch, 17. Juni 2009

Shamrock Hotel

Meine Traeume werden wahr. Nicht allein, dass sich Darjeeling als die atmosphaerische Kleinstadt herausgestellt hat, als die ich es mir erhofft hatte... Das Hotel, in dem ich hier untergekommen bin, setzt dem ganzen die Krone auf. Im Hotel Maria in Kalkutta hatte mir eine Gruppe Reisender den Tip gegeben, dieses Hotel aufzusuchen. Es wird gefuehrt von einer tibetischen, dicken, alten Dame, die sprueht vor Muetterlichkeit, Witz und Eigensinn. Das ganze, gemuetlich kleine, Hotel scheint beseelt von ihrer Warmherzigkeit. Mein Zimmer ist geraeumig, holzvertaefelt, hat leichte schraegen in der Decke und einen schoenen Blick auf die Berge, die, zugegeben, wegen des diesigen Wetters selten klar zu sehen sind. Guenstiges, feines Essen in hiesiger Vielfalt bietet die Dame, die von den Gaesten einfach "Mami" genannt wird, auch an.
Wie viele Momente sass ich auf dem Bett an meinem Fenster, den Blick an die Berge geheftet, und war einfach dankbar, dass ich an diesem ruhigen Ort sein durfte, der mir so unendlich gut getan hat.